Die Leishmaniose des Hundes
Die Leishmaniose gehört zu den wichtigsten Mittelmeer Krankheiten und stellt Besitzer und Tierarzt vor große Herausforderungen. Sie wird durch einen einzelligen Parasiten, Leishmania Infantum, durch einen Stich mit der Sandmücke übertragen. Nur durch den Stich mit der Sandmücke kann die Übertragung erfolgen, eine Infektion von Hund zu Hund ohne die Sandmücke oder auch von erkranktem Hund zum Menschen ist nicht möglich. Die Tiere werden meistens aus Ländern im Mittelmeerraum nach Mitteleuropa gebracht, aufgrund des zunehmenden Tierschutzgedankens mit steigender Tendenz, sind also schon dort infiziert worden.
Die Inkubationszeit, also die Zeit von Infektion bis Ausbruch der Krankheit mit den ersten Symptomen ist lang, manchmal bis zu 6 Monaten. Das heißt, die Tiere kommen oftmals gesund in Mitteleuropa an und werden dann erst später krank. Die Symptome der Erkrankung sind sehr unterschiedlich, die Hunde zeigen oft geschwollene Lymphknoten und Hautentzündungen. Die Tiere magern ab, fressen schlecht, manchmal sieht man ein vermehrtes Krallenwachstum mit Krallenbettentzündungen, vielmals stellt sich eine massive eitrige Hautentzündung mit Haarverlust ein. Die Bindehäute des Auges sind oft entzündet, der Nasenspiegel reißt ein.
An Blutveränderungen sehen wir oft eine Anämie und eine Erhöhung der Leberwerte. Die Leishmanien nisten sich oft in Leber- und Milz ein und führen oft zu einer prominenten Vergrößerung dieser Organe. Typisch sind auch Nierenveränderungen durch vorherige Nierenentzündungen, die auch zu einer Erhöhung der Harnstoff und Creatinin Werte im Blut führen. Deshalb sind auch regelmäßige Urinuntersuchungen wichtig.
Die Diagnose wird durch einen Bluttest gestellt, wobei die Antikörper gemessen werden, aber auch Untersuchungen der Organwerte und der Serumeiweiße sind wichtig. Durch neuere Medikamente ist die Therapie deutlich verbessert worden. Klassisches Mittel zur Behandlung der Leishmaniose in den Mittelmeerländern ist Allopurinol. Dies sind Tabletten, sie sind preisgünstig, müssen 2 x täglich gegeben werden. Dadurch wird die Vermehrung der Leishmanien gehemmt, eine Abtötung der Erreger ist nicht möglich. Ein Nachteil des Medikamentes ist die Produktion von Kristallen und Steinchen im Harn, die die ja schon durch die Leishmanien gestörte Nierenfunktion noch verstärken können.
Ein weiteres Hilfsmittel zur Behandlung der Leishmaniose ist Domperidon, ein Mittel was aus der Humanmedizin stammt, aber auch in der Veterinärmedizin als Leisguard vertrieben wird. Dadurch wird das Immunsystem des Tieres im Kampf gegen die Leishmanien positiv unterstützt.
Mittel der Wahl ist mittlerweile das Miltefosin ( Milteforan), eine Flüssigkeit die 28 Tage gegeben werden muss. Das Medikament ist teuer und provoziert oft Magen-Darm-Symptome, in schlimmen Fällen ist es aber oft hilfreich. Die Krankheit läuft oft in Schüben ab und eine lebenslange Therapie ist oft unerlässlich. Eine Heilung ist nicht möglich.